Der Impuls zur Gründung der Schwerter Beginenhöfe kam 2001 von Irmtraud Ruder und Lore Seifert. Sie arbeiteten ehrenamtlich an der Realisierung und Begleitung der Projekte. Zusammen mit anderen Frauen, die die Idee des gemeinschaftlichen und generationsübergreifenden Zusammenlebens gut fanden, wurde ""von unten" nach einer Lösung für die derzeitige demografische und soziale Situation von Frauen gesucht.
Das bereits 2001 geplante Frauenwohnprojekt wurde schon in der Planungsphase "Beginenhof" genannt. Damit sollte angeknüpft werden an die Architektur und Lebensform der Beginen, die schon im frühen Mittelalter eine sehr eigenständige und Gemeinschaft schaffende Lebensform für Frauen initiiert haben. Auch in der damaligen Zeit als Antwort auf gesellschaftliche und soziale Veränderungen, die sich besonders auf die Lebenssituation der Frauen auswirkten.
Mit der Bezeichnung "Beginenhof" sollte außerdem deutlich werden, dass es sich um ein Wohnprojekt handelt, in dem Frauen in verschiedenen Lebenssituationen solidarisch und zugleich eigenständig miteinander leben: Alleinerziehende mit ihren Kindern und Alleinlebende, die die Zeit nach Berufstätigkeit und Familienphase als aktive Lebenszeit sehen und Gemeinschaft suchen.
Das in der Frauenbewegung immer wieder zitierte Ziel "Frauenland in Frauenhand" konnte aufgrund der sozialen Situation der meisten Frauen nicht realisiert werden.
Es mussten vielmehr Investoren gesucht werden, die interessiert und bereit waren, die Idee des generationsübergreifenden Zusammenlebens von Frauen architektonisch umzusetzen.
Beide Schwerter Beginenhöfe konnten schließlich mit Fördermitteln des Sozialen Wohnungsbaus gebaut werden. Zu beiden Beginenhöfen gehört je ein Gemeinschaftsraum, dessen Betriebskosten von den Hausbewohnerinnen getragen werden müssen.
Der Beginenhof in Schwerte-Ergste war der erste neuzeitliche Beginenhof in NRW.
2006 konnte nahe dem Stadtzentrum ein zweiter Beginenhof in der Schwerter Schützenstraße bezogen werden.
In den Anfängen musste sehr viel Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden mit dem Ziel, für Akzeptanz und Unterstützung bei der Entstehung solcher Frauenwohnprojekte zu werben. Durch das zunehmende Bewusstsein für die demografischen Veränderungen der Gesellschaft erleben diese Projekte eine große Nachfrage. Das belegen u. a. die BesucherInnenzahlen: ca. 2000 Gäste interessierten sich in den Jahren 2005-2010 für die Schwerter Beginenhöfe.
Der Förderverein Schwerter Beginenhöfe e.V. wurde im November 2001 gegründet und hat z. Zt. 56 Mitglieder.
Beginenhof Schwerte-Ergste, Hofansicht
Schützenstr. 22b
58239 Schwerte
Anne Karlsson
Tel. 02304 - 468 71 44
beginenhoefe-schwerte(at)gmx.de
Hofansicht
zuletzt aktualisiert: Mai 2017